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Madame Butterfly Bregenz

BERICHT
ÖSTERREICH


Farben- und Feuerspiel



 

Bregenzer Festspiele 2022 und 2023: Giacomo Puccinis „Madame Butterfly“ betörte das Publikum auf der weltgrößten Seebühne. In seiner Inszenierung setzte Andreas Homoki auf Intimität, Poesie und ein furioses Finale.

Ganz wie es der Brauch im Land der aufgehenden Sonne will, schließt der amerikanische Marineleutnant Pinkerton (Lukasz Zaleski) im Jahre 1900 mit der Geisha Cho-Cho-San (Elena Guseva) den Ehebund für 999 Jahre. Cho-Cho-San (genannt Butterfly) ist vom Liebesglück beflügelt. Doch Pinkerton ist ein Mann leichtlebiger Natur. Nach der Scheinehe mit Butterfly heiratet er in seiner Heimat eine Amerikanerin. Mit ihr taucht er nach einigen Jahren wieder in Nagasaki auf. Die Nebenbuhlerin will das gemeinsame Kind von Cho-Cho-San und Pinkerton zu sich nehmen. Butterfly sieht nur einen Ausweg: Mit dem Dolch, mit dem sich einst ihr Vater erstochen hat, verübt sie Selbstmord.

Madame Butterfly
Für Wohlklänge sorgen die Wiener Symphoniker unter der Leitung von Yi-Chen Lin. Das Ensemble erobert das Publikum, allen voran Elena Guseva in der Titelrolle: Pinkertons Wiederkehr ersehnend stimmt die Sopranistin auf ergreifende Weise „Un bel di vedremo“ an, während ihr kleiner Sohn ein Papierschiffchen in den Bodensee gleiten lässt – als Symbol für Pinkertons Marineschiff.

Besonders anmutsvoll ist auch die Szene, in der Butterfly mit Blütenblättern die Bühne für Pinkertons Rückkehr schmückt und die Arie „Scuoti quella fronda di ciliego“ singt. Vor orange-roten Schleierwolken und nachtblauem Bodensee versammeln sich Geishas in roten Kostümen von Antony McDonald nebst Bambusschirmen – eine Wonne für die Augen der Zuschauer.

Madame Butterfly Bregenzer Festspiele

Michael Levine schuf die 300 Tonnen schwere Bühnenskulptur: Sie stellt ein gewelltes, mit japanischen Malereien versehenes Papier dar und fungiert als Spiegelbild für Butterflys zartfühlende Seele. Da sich die Puzzleteile nach außen verjüngen, mutet die Oberfläche filigran an.

Insgesamt wartet „Madame Butterfly“ im Vergleich zu bisherigen Bregenz-Produktionen mit weniger Effekten auf – liefert aber jede Menge Leuchtkraft in der Schlussszene: Als Madame Butterfly sich tötet, fressen sich digitale Flammen in das Papier, bevor echtes Feuer oberhalb der Bühne aufflammt. Aleksandra Majzlic

Oper in drei Akten, musikalische Leitung: Enrique Mazzola, Yi-Chen Lin; Bregenzer Festspielchor, Prager Philharmonischer Chor, Wiener Symphoniker

 

 

 

Rathlin Island

BERICHT
NORDIRLAND



Warten auf Angela

Von Aleksandra Majzlic


Auf Rathlin Island wissen Männer, was Frauen wollen. Sie stechen Nebenbuhler mühelos aus. Und bei der Vorbereitung auf hohen Besuch haben sie ihre Finger im Spiel. Zu Gast auf Nordirlands einzigem bewohnten Eiland.


Im zweiten Teil lesen Sie, warum die Inselbewohner ihre Türen nicht absperren, wie sie Bootspassagiere auf den Notfall vorbereiten und weshalb sie Workaholics mit einer Einladung verschrecken. >>>

 

 

 

 

 

 

Langeness

BERICHT
NORDSEE
Langeness



Nacht der Erleuchtung

Von Aleksandra Majzlic



Auf der jüngsten und größten Hallig mitten im nordfriesischen Wattenmeer schließen die Menschen ihre Haustüren nicht ab und neue Bewohner erst nach drei Jahren ins Herz. Wer sich auf Langeness niederlässt, kann einen Koller kriegen, aber auch die besten Freunde finden. Und wer den Flecken Land vor der Schleswig-Holsteinischen Nordseeküste besucht, lernt eine Lektion fürs Leben.

Im zweiten Teil erfahren Sie, welches Wort der Touristen die Einheimischen zur Verzweiflung bringt, welche wichtige Rolle der Leuchtturm auf der Hallig spielt und inwiefern die Männer von der Fährgesellschaft für das Weihnachtsglück verantwortlich sind. >>>

 

 

 

 

 

 

Schleswig Holstein

BERICHT
SCHLESWIG-HOLSTEIN

 


Endstation Königreich

 

Von Aleksandra Majzlic



Im Kreis Dithmarschen rüsten sich Robben der Seehundstation Friedrichskoog für ihre weite Reise. Nicht in die Ferne schweifen wollen zwei Krabben-Experten: Ein Unternehmer in Friedrichskoog schält seine Mini-Krebse in der Heimat selbst, ein Büsumer Lokalbesitzer verköstigt Tanzstundenschwänzer mit Nordseegarnelen.

Im zweiten Teil erfahren Sie, inwiefern die Seehundstation Friedrichskoog einmalig in Deutschland ist, warum Strandspaziergänger eine Gefahr für junge Robben sein können und welche Krabben Münchner gerne selbst pulen. >>>

 

 

 

 

 

 

Krakau BERICHT
KRAKAU




Bestechend
schöne Gaben




Von Aleksandra Majzlic

2010 eröffnete das Historische Museum Krakaus das unterirdische Museum an Europas größtem mittelalterlichem Marktplatz sowie die Dauerausstellung „Krakau – die Okkupationszeit 1939 bis 1945“ in Oskar Schindlers ehemaliger Fabrik im Stadtteil Podgorze.

Im zweiten Teil lesen Sie, wie Ritter den Museumsbesuchern Angst einjagen und welchem Regisseur als Kind die Flucht aus dem Krakauer Getto gelang.
>>>

 

 

 

 

 

 

Iseosee

BERICHT
LOMBARDEI



Göttertrank und Heldenzank im Land der Sonne  

Von Aleksandra Majzlic


In der Stadt und Provinz Brescia schützt die UNESCO das Vermächtnis von italienischen Ordensschwestern und keltischen Stammesbrüdern. Und die Einheimischen sorgen dafür, dass hungrige Besucher Spaghetti stehlen und Weinliebhaber vor Glück überschäumen.

Im zweiten Teil erfahren Sie, wo sich Innenarchitekten weiterbilden können, wo Stressgeplagte keinen Autolärm hören und wo sich Schafe und Ziegen um die Gäste kümmern. >>>

 

 

 

 

 

 

Procida

BERICHT
PROCIDA





Verzauberung im Reich der Zitronen




Von Aleksandra Majzlic

Auf der kleinsten Insel im Golf von Neapel wachsen X-Large-Limonen. Ihr betörender Duft lockt die Besucher in den Garten von Francesco und Luciana Borgogna. Das Ehepaar serviert einen sämtliche Sinne raubenden Zitronensalat, Zitronenkuchen und Limoncello. 

Im zweiten Teil erfahren Sie, wie gefährlich die Fahrt zu den Borgognas ist und wie Francesco zum Zitronenmonarchen avancierte. >>>

 

 

 

 

 

 

Extremadura

BERICHT
SPANIEN

 

Herrscher des Himmels

 

Von Aleksandra Majzlic



In der südwestlichen Region Extremadura absolvieren Touristen einen Crashkurs im Schinkenschneiden und logieren in einem ehemaligen Irrenhaus. Sie fixieren mit Adleraugen die Störche und lassen sich von Klosterbrüdern Göttliches auftischen – in der zweitwichtigsten Pilgerstätte Spaniens.

Im zweiten Teil erfahren Sie, in welchem einstigen Gefängnis streng mit Schülern verfahren wird, mit welchem Job man ein Schweinegeld in Spanien verdient und wer aus der Extremadura hinausgeworfen wird. >>>

 

 

 

 


Koeln

TIPP
KÖLN




„Volldampf voraus!“



In der Rheinstadt bekommen die Dombesucher einen Rausch, die Alt-Trinker einen Rüffel und die Köbesse einen goldenen Kölschkranz, wenn sie dem „Böötche“-Kapitän Heidewitzka huldigen. 

Wer im Kölner Dom keine Ablenkung vom Gebet wünscht, sollte lieber keinen Blick auf das 113 Quadratmeter große Südquerhausfenster werfen. Denn der Wahlkölner Gerhard Richter schuf ein Mosaik, gleich einem Pixelmeer aus 11.500 flirrenden Quadraten. Farbwelten entstehen im Kopf, die sich kaum mehr sortieren lassen.
Derart berauscht, sollte man sich ein Kölsch gönnen, am besten gleich vis-à-vis im Gaffel, benannt nach den Gaffeln im Mittelalter. Sie waren der politische Arm der Zünfte und der Handelsherren in Köln. Der von Kölns ältester Braustätte angeheuerte Kellner heißt natürlich nicht „Herr Ober“,
sondern Köbes. Seine Nerven werden jeden Tag arg strapaziert, wenn Bayern ob der schlanken Kölsch-Gläser müde lächeln. Oder wenn Gäste es wagen, nach einem Düsseldorfer Alt zu fragen. Deswegen brieft das Gaffel seinen Nachwuchs mit dem Kölner Köbes Kontest. Dabei kommt es nicht nur darauf an, mit fachmännischem Know-how zu glänzen. Auch beim Liederraten sollte der Finger des Kandidaten sofort in die Höhe schnellen, wenn Karl Berbuers „Heidwitzka, Herr Kapitän! Mem Müllemer Böötche fahre mer su gähn“ ertönt. Die Heidewitzka-Hymne auswendig lernen, können angehende Köbesse und Touristen auf einer „Scheffstour“, organisiert von der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG. Wer Glück hat, trifft an Bord ein paar stimmgewaltige Jungs, die mit „Volldampf“ von ihren „Liebchen“ singen und schwärmen: „m'r kann su schön em Dunkle schunkele, wenn üvver uns de Sterne funkele.“ A.M.



 
Marvao

BERICHT
PORTUGAL

 

Wie in einer anderen Welt


Von Aleksandra Majzlic




Beim Festival Internacional de Música de Marvão entdecken die Besucher portugiesische Kompositionen und lauschen berühmten Open-Air-Arien. 2014 startete die Erfolgsgeschichte des Festivals im Dorf Marvão in der Region Alentejo. Gründer und Direktoren sind der Dirigent Christoph Poppen und seine Frau, die Sopranistin Juliane Banse.

 

Im zweiten Teil erfahren Sie, was den Zauber von Marvão ausmacht, was das Festival von anderen unterscheidet und welche Politprominenz das Festival beehrte. >>>

 

 

 

Manchester

BERICHT
MANCHESTER



Engels' Erleuchtung
und Teufels Traumwelt 



Von Aleksandra Majzlic


In stylishem Look präsentiert sich die „Changing City“, wahrt aber auch ihre Tradition: Die Einwohner sind stolz auf das mehr als hundert Jahre alte Old Trafford Stadion von Manchester United und hegen und pflegen den einstigen Lieblingstisch von Friedrich Engels und Karl Marx.

Im zweiten Teil lesen Sie, was den Fußballfans heilig ist und Besucher dennoch berühren dürfen, wo Charlotte Brontë an ihrem berühmten Roman „Jane Eyre“ schrieb und welche Bibliothek ihre Eröffnung der Liebe einer Kubanerin verdankt. >>>

 

 

 

Nordengland Bronte

BERICHT
NORDENGLAND

Moorschwarzes Paradies 

Von Aleksandra Majzlic

Die 200. Geburtstage von Charlotte Brontë und ihren jüngeren Schwestern Emily und Anne feiert ihr Heimatort Haworth in Yorkshire 2016, 2018 und 2020. Ihre Werke „Jane Eyre“, „Sturmhöhe“ und „Agnes Grey“ schrieben die Pfarrerstöchter an einem Tisch in ihrem Wohnhaus, dem heutigen Brontë Parsonage Museum. Und eine Wanderung durch die Moorlandschaft führt zu Emilys Inspirationsort für „Sturmhöhe“.

Im zweiten Teil lesen Sie, warum der Wetterbericht für einen Brontë-Erinnerungsspaziergang schlecht sein sollte, was die Schwestern immer bis 23 Uhr umtrieb und welchen Tadel sie einst von Literaturkritikern einstecken mussten. >>>


 

 

Olympia

BERICHT
GRIECHENLAND





Feuereifer einer Familie


Von Aleksandra Majzlic

Auf der Halbinsel Peloponnes halten ein Patriarch und die Seinen an Traditionen fest: Sie erzählen von ihrem Olympischen Fackellauf, wecken den Sportsgeist der Touristen und werben für ihren ureigenen „Healthy Lifestyle“. 

Im zweiten Teil erfahren Sie, was die olympische Leidenschaft eines Lehrers aus Rüsselsheim bewirkt, welche drei Dinge der Wanderer benötigt und welches Dorf mehr als 400 Jahre alte Werke von Homer und Aristoteles ausstellt. >>>

 

 

Benevento

BERICHT
SÜDITALIEN

 



Geliebtes Blut der Erde

 

Von Aleksandra Majzlic


In Kampanien, einem der ältesten Weinbaugebiete Italiens, steuert die Provinz Benevento mehr als die Hälfte der Produktion bei. Luigi Foschini von der Gesellschaft La Guardiense und Libero Rillo vom Gut Fontanavecchia haben die Weinpassion von ihren Großvätern geerbt. Sie exportieren ihre erlesenen Rebensäfte nach München ebenso wie nach Hongkong.

Im zweiten Teil erfahren Sie, wo es in München gute Tropfen aus dem Hause Guardiense gibt und welcher zehn Jahre alte Weißwein wunderbar mundet. >>>

 

 

Nordirland

BERICHT
NORDIRLAND



Mit dem Teufel im Bunde

Von Aleksandra Majzlic


Im County Down kürzen die Fischer ihre Exportlisten. Denn die Nordiren sind selbst ganz verrückt auf ihren heimischen Fisch – besonders wenn ihn Prinz CharlesGemahlin Camilla in der Mourne Seafood Cookery School in Kilkeel zubereitet.

Im zweiten Teil erfahren Sie, welches Geständnis Camilla den Mitarbeitern in der Kochschule machte und für welches Projekt die Menschen in Kilkeel noch einen Investor suchen. >>>

 

 

 

Wales

BERICHT
WALES





Zeitlose Zeilen auf zerknüllten Zetteln




Von Aleksandra Majzlic

Der Dichter Dylan Thomas wäre 2014 hundert Jahre alt geworden. Seine Heimat ehrt ihn unter anderem mit einer Rezitation von Prinz Charles. Im Dylan Thomas House in Swansea können die Besucher jederzeit logieren – wie vor hundert Jahren: ohne Zentralheizung und Dusche, aber mit Grammofonmusik zum Dinner. Und die Stimme des Versvirtuosen hören die Fans in seinem Bootshaus in Laugharne.

 

Im zweiten Teil erfahren Sie, welches Accessoire Prinz Charles im Dylan Thomas House besonders bewunderte, welche Aufnahmeprüfung Besucher bei der Besichtigung des Geburtshauses meistern müssen und was Dylan Thomas' Spielgefährtin dem Hausbesitzer anvertraute. >>>

 

 

 

Alonissos

BERICHT
GRIECHENLAND
Alonissos

 

Rasendes Verlangen
nach süßen Schnecken

 

Von Aleksandra Majzlic

Im Ort Steni Vala auf der Sporadeninsel Alonissos räumt eine Großfamilie mit Vorurteilen auf und nimmt Naschkatzen auf die Schippe. Die Heldinnen am Herd halten Traditionen hoch, erfinden den Eiskaffee neu und ebnen Auswanderwilligen den Weg in die Zukunft.

Im zweiten Teil erfahren Sie, warum ein deutsches Paar schuld daran ist, dass die Insulaner einen Lachanfall bekommen, weshalb eine Urlauberin gegen die Internetverbindung in ihrem Lieblingsort ist und aus welchen Ländern die Menschen auf Alonissos demnächst Touristen erwarten. >>>

 

 

 

Alonissos

BERICHT
GRIECHENLAND
Alonissos

 

Reiche Studenten und eifrige Skifahrer

 

Von Aleksandra Majzlic


Die Insel der Nördlichen Sporaden kann auf ihre Einheimischen vertrauen: Der Wandersmann Chris Browne profiliert sich als Werbefachmann und der renommierte Homöopath Prof. George Vithoulkas kurbelt die lokale Wirtschaft an. Zudem kann Alonissos auf seine Touristen bauen: Weltreisende werfen ihre Pläne über den Haufen und Wissbegierige kommen außerhalb der Hauptsaison.

Im zweiten Teilen erfahren Sie, mit welchen Worten Chris Browne die Ausflügler für die Insel einnimmt, inwiefern Prof. George Vithoulkas in Krisenzeiten die Betriebe auf Alonissos unterstützt und wer seine größten Feinde sind. >>>


 

Alonissos

BERICHT
GRIECHENLAND
Alonissos

 

Neue Heimat in Hellas

 

Von Aleksandra Majzlic


Auf der Insel der Nördlichen Sporaden tauchen Urlauber gerne ab oder suchen die seltene Mönchsrobbe Monachus Monachus in Europas größtem Meerespark. Sie entdecken Robert De Niros und John Travoltas Lieblingsplatz, kaufen sich vielleicht ein Haus und gehen zur Jobberatung ins volkskundliche Museum. Fünf  Tipps für Ferien auf Alonissos.


Im zweiten Teilen lesen Sie, warum eine Tauchschulbesitzerin auf Alonissos ihren Konkurrenten auf  Santorin die Schüler wegschnappt, wo sich Deutsche und Briten am liebsten niederlassen und inwiefern sich die Krise auf das Leben der Insulaner auswirkt.>>>